Am 10. Dezember ist der alljährliche Tag der Menschenrechte, der an die Vollversammlung der Vereinten Nationen am selbigen Datum im Jahr 1948 erinnert. Vor 73 Jahren wurde hierbei die „Allgemeine Erklärung der Menschenrechte“ (Menschenrechtscharta) verabschiedet, die Grundlage des humanitären Völkerrechts, und will die Verwirklichung der darin formulierten Menschenrechte anmahnen.
Anlässlich des diesjährigen Jahrestages mahnt Thorsten Gröger, Bezirksleiter der IG Metall in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, dass trotz weiter andauernder Corona-Pandemie weltweit die Menschenrechte nicht unter die Räder geraten dürfen: „Ob Ungleichheit, Diskriminierung oder andere Formen der Benachteiligung – die COVID-19-Pandemie verstärkt vielerorts bestehende Missstände und verschärft das soziale Gefälle!“
Ein Blick an die europäischen Außengrenzen reiche, um zu sehen, dass der universelle Schutz der Menschenrechte in Gefahr ist: „Wenn Menschen hilfesuchend an Europas Pforten stehen, die Staatengemeinschaft Stacheldrahtzäune als Grenzen duldet und ein fehlendes, solidarisches Handeln der Mitgliedsländer durch erpresserische Autokraten ausgenutzt wird, gerät bei allem politischen Geschachere häufig eines aus dem Fokus: Das Leid der Schutzsuchenden, die vor Krieg, politischer Verfolgung und letztlich vor dem Tod fliehen. Wenn rund tausend Kilometer von Hannover entfernt Menschen drohen zu erfrieren, darf die europäische Gemeinschaft nicht die Hände vor den Kopf halten!“, so der Gewerkschafter.
Ferner zeigen ein zweifelhafter Umgang mit dem Prinzip der Rechtsstaatlichkeit in EU-Nachbarländern, menschenunwürdige Lieferketten, ungleiche Verteilung von globalen Impfstoffen, ein unzureichender Zugang zu gesundheitlicher Versorgung in weiten Teilen der Welt, großen menschenrechtlichen Handlungsbedarf auf. „Die Corona-Krise hat die Situation der Menschenrechte weltweit verschlechtert. Zugleich sehen wir vor der eigenen Tür, wie sich vermeintliche Retter der Grund- und Menschenrechte während der Pandemie inszenieren – ob in Hannover oder Magdeburg – und unverhohlen ihr rassistisches, antisemitisches und antidemokratisches Denken gepaart mit Verschwörungserzählungen zur Schau stellen. Wer hetzt, ausgrenzt und spaltet, tritt die Grund- und Menschenrechte mit Füßen.“, so Grögers Urteil: „Ich hoffe, dass sich der Großteil der Bevölkerung in Niedersachen und Sachsen-Anhalt auf ihrem vernünftigen Pfad in der Krise nicht beirren lässt. Rücksicht ist das Gebot der Stunde. Gemeinsam können wir vulnerable Gruppen während der Pandemie schützen. Abstand, Maske, Impfung und Tests sind allesamt ein Beitrag für die Gemeinschaft!“
Gröger verweist darauf, dass der Kampf für die Menschenrechte seit jeher Aufgabe der IG Metall gewesen sei. „Die IG Metall kämpft gegen schwerwiegende Verletzungen der Rechte eines jeden Menschen, wie zum Beispiel dem Recht auf Meinungsfreiheit, auf Freiheit von Diskriminierung sowie auf körperliche und geistige Unversehrtheit. Als Gewerkschaft engagieren wir uns in besonderem Maße für die Durchsetzung gewerkschaftlicher Rechte. Denn: Gewerkschaftsrechte sind Menschenrechte!“, schildert der Gewerkschaftler abschließend und verweist auf Artikel 23 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.